The Terrible Congrat   +  tipps

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T-Shirt and Hoodie: Uniqlo/ Parka: Vintage (Thank you Evin!)/ Jeans: Lee/ Shoes: Rick Owens
Vielleicht könnt ihr mir meine müden Augen und mein verschobenes Gesicht ansehen: die Fotos sind eine Woche nach einer Zahn-Op entstanden (ich durfte schon wieder rauchen, keine Angst), die mich ziemlich mitgenommen hat. Dieses Jahr hat für mich unerwartet scheiße und doch brillant angefangen. Während meine Freunde am Silvesterabend fröhlich herumsprangen und sich betrinken konnten, bekam ich schon nach einem Sekt das Gefühl, meine Schmerztabletten würden mich in anderen Spähren schweben lassen. Nach meiner Grippe folgte diese wirklich unschöne Zeit nach dem mir mein Weisheitszahn gezogen wurde. Die Grippe lag noch in meinen Knochen und das ständige Tablettenschlucken machte mich wahnsinnig. Zwei Tage lang war mein Mund so angeschwollen, dass ich nicht mal einen Löffel einführen konnte und dementsprechend machte mein Körper schlapp und umso schwerer fiel es mir für die Fashion Week und die Zeit danach fit zu werden.

Kommen wir aber zum brillanten Teil: Nach meinem kleinen Tief im letzten Jahr, wo mir das Bloggen und der Wunsch hiermit weiterzumachen nicht ganz klar war, blühte ich dieses Jahr wieder auf. Ich habe mich in meinem Leben nie mit den negativen Sachen befasst, alles schien immer auf irgendeine Art und Weise richtig und gut zu sein. Mein naives Denken, welches ich vor allem in der Zeit hatte als ich nach Berlin gezogen bin, hat sich mit den Jahren um 180 Grad gewendet. Ich habe nie gewusst, wie es sich anfühlt "Erwachsen" zu werden. Natürlich habe ich gelernt was es heißt Verantwortung zu übernehmen, meine Miete zu verdienen und den Haushalt zu schmeißen, doch in all den Jahren habe ich nie Zeit mit mir selbst verbracht. Ständig war ich umgeben von meinen Freunden und habe unzählig viele Leute getroffen. Mein Job und die Modebranche schien für mich das Richtige, denn ich hatte nie das Verlangen von anderen zu Lernen und verschiedene Sichtweisen auf meine Eigene zu projizieren. Ich war naiv. Es funktionierte alles und mein Leben entwickelte sich zu einer Traumwelt die aus Fotos machen, Bloggen und auf Events gehen bestand. Aber war ich wirklich glücklich damit?

Der Winter in Berlin ist nass, kalt und traurig. Egal wohin du gehst, es ist nirgendwo so gemütlich wie zu Hause und somit genieße ich ein Stückweit die Ruhe. Wenn man an sein Bett gefesselt ist und das Haus nur für Apotheken- und Späti Besuche verlässt, ist man gezwungen sich mit sich selbst zu beschäftigen. Die Gedanken schwanken jeden Tag zwischen "Alles ist scheiße, ich will dass die Sonne scheint und ich gesund unter Palmen liege." und den tiefen Momenten, in dem man über sein bisheriges und zukünftiges Leben nachdenkt. Ich habe endlich Begriffen, dass mein echtes Leben, dass Leben das ich nur einmal führen kann, wichtiger als alles andere ist. Die Oberflächlichkeit und all das Fake-Instagram Leben ist mir mit der Zeit so zum Verhängnis geworden, dass ich vergessen habe, wer ich wirklich bin. Ich bin niemand besseres, weil ich diesen Blog schreibe. Ich bin niemand besseres, weil ich zu Events eingeladen werde. Ich bin niemand besseres, weil ich viele Leute erreiche, die mir tolles Feedback geben. Und ich werde niemals jemand besseres sein. Ich möchte niemand sein, der darüber nachdenkt ob er das Foto wirklich hochladen kann, obwohl die Augen etwas müde, die Beine zu dick oder die Haare zu fettig aussehen. All das ist das, worüber wir uns am wenigsten Gedanken machen sollten: Was andere von uns denken. Ich habe über nichts anderes nachdenken können, wenn mich andere Blogger komisch angeschaut haben oder jemand nicht ganz so freundlich gegrüßt hat. Ich habe mich unwohl gefühlt, wenn ich etwas "zu verrücktes" für den Anlass anhatte und mich jemand komisch anschaute. Die selbstbewusste Person, die ich immer versuchte zu zeigen, war bis Ende letzten Jahres immer noch nicht in der Realität angekommen.

Es ist schön zu entdecken, wie unalleine alleine sein kann. Nichts desto trotz muss man lernen sich auf die Menschen zu konzentrieren, die man liebt und mit denen man über alles sprechen kann. Mir fiel es nie leicht EUCH alles aus meinem Leben zu erzählen. Die Barriere die zwischen mir und den vielen Leuten, die sich meine Geschichte hier noch anschauen, zu überschreiten und die comfort zone zu verlassen ist aber notwendig. Immer habe ich euch gesagt, es sei das Wichtigste niemals von seinem Weg abzukommen, egal wer oder was euch auch daran hindert. Ich habe meinen Weg gefunden und hoffe, dass wir ihn gemeinsam gehen.

Erwachsenwerden: 3/94889291906193...

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HEYHO